格林童话德语版:Der Meisterdieb

全国等级考试资料网 2019-01-21 12:53:51 130

Eines Tages sa. vor einem .rmlichen Hause ein alter Mann mit seiner Frau, und wollten von der Arbeit ein wenig ausruhen. Da kam auf einmal ein pr.chtiger, mit vier Rappen bespannter Wagen herbeigefahren, aus dem ein reichgekleideter Herr stieg. Der Bauer stand auf, trat zu dem Herrn und fragte, was sein Verlangen w.re, und worin er ihm dienen k.nnte. Der Fremde reichte dem Alten die Hand und sagte ’ich wünsche nichts als einmal ein l.ndliches Gericht zu genie.en. Bereitet mir Kartoffel, wie Ihr sie zu essen pflegt, damit will ich mich zu Euerm Tisch setzen, und sie mit Freude verzehren.’ Der Bauer l.chelte und sagte ’Ihr seid ein Graf oder Fürst, oder gar ein Herzog, vornehme Herren haben manchmal solch ein Gelüsten; Euer Wunsch soll aber erfüllt werden.’ Die Frau ging in die Küche, und sie fing an Kartoffeln zu waschen und zu reiben und wollte Kl..e daraus bereiten, wie sie die Bauern essen. W.hrend sie bei der Arbeit stand, sagte der Bauer zu dem Fremden ’kommt einstweilen mit mir in meinen Hausgarten, wo ich noch etwas zu schaffen habe.’ In dem Garten hatte er L.cher gegraben und wollte jetzt B.ume einsetzen. ’Habt Ihr keine Kinder,’ fragte der Fremde, ’die Euch bei der Arbeit behilflich sein k.nnten?’ ’Nein,’ antwortete der Bauer; ’ich habe freilich einen Sohn gehabt,’ setzte er hinzu, ’aber der ist schon seit langer Zeit in die weite Welt gegangen. Es war ein ungeratener Junge, klug und verschlagen, aber er wollte nichts lernen und machte lauter b.se Streiche; zuletzt lief er mir fort, und seitdem habe ich nichts von ihm geh.rt.’ Der Alte nahm ein B.umchen, setzte es in ein Loch und stie. einen Pfahl daneben: und als er Erde hineingeschaufelt und sie festgestampft hatte, band er den Stamm unten, oben und in der Mitte mit einem Strohseil fest an den Pfahl. ’Aber sagt mir,’ sprach der Herr, ’warum bindet Ihr den krummen knorrichten Baum, der dort in der Ecke fast bis auf den Boden gebück t liegt, nicht auch an einen Pfahl wie diesen, damit er strack w.chst?’ Der Alte l.chelte und sagte ’Herr, Ihr redet, wie Ihrs versteht: man sieht wohl, da. Ihr Euch mit der G.rtnerei nicht abgegeben habt. Der Baum dort ist alt und verknorzt, den kann niemand mehr gerad machen: B.ume mu. man ziehen, solange sie jung sind.’ ’Es ist wie bei Euerm Sohn,’ sagte der Fremde, ’h.ttet Ihr den gezogen, wie er noch jung war, so w.re er nicht fortgelaufen; jetzt wird er auch hart und knorzig geworden sein.’ ’Freilich,’ antwortete der Alte, ’es ist schon lange, seit er fortgegangen ist; er wird sich ver.ndert haben.’ ’Würdet Ihr ihn noch erkennen, wenn er vor Euch tr.te?’ fragte der Fremde. ’Am Gesicht schwerlich,’ antwortete der Bauer, ’aber er hat ein Zeichen an sich, ein Muttermal auf der Schulter, das wie eine Bohne aussieht.’ Als er dies gesagt hatte, zog der Fremde den Rock aus, entbl..te seine Schulter und zeigte dem Bauer die Bohne. ’Herr Gott,’ rief der Alte, ’du bist wahrhaftig mein Sohn,’ und die Liebe zu seinem Kind regte sich in seinem Herzen. ’Aber,’ setzte er hinzu, ’wie kannst du mein Sohn sein, du bist ein gro.er Herr geworden und lebst in Reichtum und überflu.! auf welchem Weg bist du dazu gelangt?’ ’Ach, Vater,’ erwiderte der Sohn, ’der junge Baum war an keinen Pfahl gebunden und ist krumm gewachsen: jetzt ist er zu alt; er wird nicht wieder gerad. Wie ich das alles erworben habe? ich bin ein Dieb geworden. Aber erschreckt Euch nicht, ich bin ein Meisterdieb. Für mich gibt es weder Schlo. noch Riegel: wonach mich gelüstet, das ist mein. Glaubt nicht, da. ich stehle wie ein gemeiner Dieb, ich nehme nur vom Oberflu. der Reichen. Arme Leute sind sicher: ich gebe ihnen lieber, als da. ich ihnen etwas nehme. So auch, was ich ohne Mühe, List und Gewandtheit haben kann, das rühre ich nicht an.’ ’Ach, mein Sohn,’ sagte der Vater, ’es gef.llt mir doch nicht, ein Dieb bleibt ein Dieb ; ich sage dir, es nimmt kein gutes Ende.’ Er führte ihn zu der Mutter, und als sie h.rte, da. es ihr Sohn war, weinte sie vor Freude, als er ihr aber sagte, da. er ein Meisterdieb geworden w.re, so flossen ihr zwei Str.me über das Gesicht. Endlich sagte sie ’wenn er auch ein Dieb geworden ist, so ist er doch mein Sohn, und meine Augen haben ihn noch einmal gesehen.’

Sie setzten sich an den Tisch, und er a. mit seinen Eltern wieder einmal die schlechte Kost, die er lange nicht gegessen hatte. Der Vater sprach ’wenn unser Herr, der Graf drüben im Schlosse, erf.hrt, wer du bist und was du treibst, so nimmt er dich nicht auf die Arme und wiegt dich darin, wie er tat, als er dich am Taufstein hielt, sondern er l..t dich am Galgenstrick schaukeln.’ ’Seid ohne Sorge, mein Vater, er wird mir nichts tun, denn ich verstehe mein Handwerk. Ich will heute noch selbst zu ihm gehen.’ Als die Abendzeit sich n.herte, setzte sich der Meisterdieb in seinen Wagen und fuhr nach dem Schlo.. Der Graf empfing ihn mit Artigkeit, weil er ihn für einen vornehmen Mann hielt. Als aber der Fremde sich zu erkennen gab, so erbleichte er und schwieg eine Zeitlang ganz still. Endlich sprach er ’du bist mein Pate, deshalb will ich Gnade für Recht ergehen lassen und nachsichtig mit dir verfahren. Weil du dich rühmst, ein Meisterdieb zu sein, so will ich deine Kunst auf die Probe stellen, wenn du aber nicht bestehst, so mu.t du mit des Seilers Tochter Hochzeit halten, und das Gekr.chze der Raben soll deine Musik dabei sein.’ ’Herr Graf,’ antwortete der Meister, ’denkt Euch drei Stücke aus, so schwer Ihr wollt, und wenn ich Eure Aufgabe nicht l.se, so tut mit mir, wie Euch gef.llt.’ Der Graf sann einige Augenblicke nach, dann sprach er ’wohlan, zum ersten sollst du mir mein Leibpferd aus dem Stalle stehlen, zum andern sollst du mir und meiner Gemahlin, wenn wir eingeschlafen sind, das Bettuch unter dem Leib wegnehmen, ohne da. wirs merken, und dazu meiner Gemahlin den Trauring vom Finger: zum dritten und letzten sollst du mir den Pfarrer und Küster aus der Kirche wegstehlen. Merke dir alles wohl, denn es geht dir an den Hals.’

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